Auszug aus unseren Fachartikeln | Buchrezensionen
Markierungen (*) - Über Autorität, Freiheit und Verantwortung in der Pandemie
(*) erschienen in Zeitschrift „Supervison. Mensch-Arbeit-Organisation“ Heft 4/2022, (Jg. 40): Orientierungslauf – Autorität heute. Gießen (Psychosozial-Verlag), S.44-45;
Viele konnten es in Prä-Covid-Zeiten schon nicht mehr hören, das Gerede vom Schwinden oder gar Verschwinden von Autoritäten, vom Verlust tradierter Bezugssysteme, von den auf der Zeitachse sich enorm verdichtenden Anforderungen das emergierende Vakuum wieder mit etwas Gehaltvollem füllen zu müssen, um einem unkontrollierten, breitflächigen gesellschaftlichen Driftprozess zumindest eine Richtung zu geben, die sich weniger nach Chaos und Unordnung anfühlt. Und jetzt?
Agilität in Organisationen - eine reine Formsache? Strukturanpassungen oder Humanisierung der Arbeitswelt
„Es geht nicht darum, dass dieser Ansatz der Person Macht verleiht; er nimmt sie ihr niemals weg.“ Carl R. Rogers (1977)1
Zeitgemäße Gestaltung von Organisationen in Richtung reagibler Flexibilität, maximaler Orientierung an Anspruchsgruppen und steigender Reaktionsgeschwindigkeit durch Entbürokratisierung ist seit etwa 20 Jahren zunehmend eng mit dem Adjektiv „agil“ verbunden. War es bis vor kurzem noch angesagt, im Interesse größtmöglicher Marktgängigkeit jedem Beratungskonzept an irgendeiner Stelle den Begriff „systemisch“ anzuheften, um solcherart Aktualität und Fundiertheit zu behaupten, dann gilt das nunmehr in ähnlicher Weise für die so häufig beschworene „Agilität“.
Offboarding: "Abwicklung" oder Chance?
Befunde und Überlegungen zu einem „guten Ende“ des Arbeitslebens für Person und Unternehmen
„Ihr Dienstvertrag endet per 31.5.2022. Sie haben dafür Sorge zu tragen, dass ihr Dienstzimmer zu diesem Zeitpunkt geräumt ist. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass sie ab 1. Juni das Haus aus dienstlichen und arbeitsrechtlichen Gründen nicht mehr betreten dürfen.“
Leopold Stieger, ein Pionier der österreichischen Personalentwicklung berichtet von einem ihm bekannten Mediziner, der mittels eines solchen Schreibens in den Ruhestand „verabschiedet“ worden ist[1]. Ein folgenschwerer Fehler sei eine solche Vorgehensweise, die – einer 2021 unternommenen Studie nach – keineswegs eine unrühmliche Ausnahme darstellt.
Tief verankerte Vorurteile - und wie sie unsere Entscheidungen beeinflussen.
Gudrun Sander ist Professorin für Betriebswirtschaftslehre und Direktorin des Kompetenzzentrums für Diversität und Inklusive in St. Gallen.
Unbewusste Vorurteile beeinflussen unsere Entscheidungen mehr, als uns lieb ist. Sie hindern uns im Berufsleben manchmal daran, die besten Talente zu erkennen. Warum ist das so, und was können wir dagegen tun?
Als Führungskräfte müssen wir in unserem Berufsleben viele Personalentscheidungen treffen. Die meisten von uns sind überzeugt, dass wir diese rational und fair treffen. Die wenigsten von uns sind sich bewusst, dass sogenannte „Unconscious Biases“ (unbewusste Vorurteile) unsere Entscheidungen mehr beeinflussen, als uns lieb ist. Sie hindern uns manchmal daran, die besten Talente zu erkennen. Denn wir alle haben Bilder im Kopf über Frauen, Männer, Ältere, Jüngere, verschiedene Kulturen, Berufe, Funktionen und so weiter.
Ganzheitliches Personalmanagement - Interview mit Johann Glück
Johann Glück, bis 2018 Personalleiter bei einer großen Unternehmensgruppe, die letzten Jahre mit Konzernverantwortung. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften dreißig Jahre lang durchgehend in Führungsfunktionen und mit Personalverantwortung tätig. Ausbildungen in systemischer Beratung sowie Existenzanalyse und Logotherapie. Dipl. Lebensberater, Coach und Unternehmensberater mit den Schwerpunkten Arbeit, Beruf, Führung, Teamentwicklung und ganzheitliches Personalmanagement. Langjähriger Kooperationspartner von „TAO-Team für Angewandte Psychologie und Organisationsberatung“. Interviewt wurde Johann Glück von Walter Schlögl/ TAO.
Du betonst in unseren Gesprächen immer wieder die Ganzheitlichkeit im Personalmanagement. Warum ist dir das so wichtig?
Weil ich in meiner langen Berufserfahrung in unterschiedlichen Organisationen so viel erlebt und beobachtet habe. Es geht um die zentrale Frage, wie kann ich mit einem professionellen Personalmanagement einen Mehrwert für die Organisation schaffen?
Homeoffice und Remote Work - Chancen, Risiken und Herausforderungen
Hilfestellungen für die Einschätzung auf verschiedenen Ebenen.
„Jeder lacht für sich allein.“ (1) S. Kühl
„Schon erstaunlich, was sich alles durch Online-Kommunikation erledigen lässt! Nicht nur beruflich auch privat, konnten wir vieles in ähnlicher Qualität wie bei face-to-face-Kontakten erledigen!“ Ähnliche Kommentare wie dieses Beispiel ließen sich am Beginn des pandemiebedingten „Booms“ von Online-Kommunikationsformaten oft vernehmen. Erst nach einiger Zeit wurde das erleichterte Aufatmen von Zugehörigen dieser Gruppe seltener, zunehmend ergaben sich auch von dieser Seite sehr kritische Bemerkungen.
„Einfach schrecklich, die Online-Konferenzen lassen jeden ‚wirklichen‘ Kontakt vermissen. Schon nach kurzer Zeit bin ich derart erschöpft, dass ich gar nicht weitermachen will. Auch, wenn uns diese Möglichkeiten jetzt erst einmal die schlimmsten Auswirkungen des Lockdowns ein wenig lindern lassen, sobald das möglich ist, sollte man schnell wieder zur ‚Normalität‘ zurückkehren.“ Auch solche Bemerkungen waren sofort zu hören. Unübersehbar veränderten sich in atemberaubenden Tempo fundamental bedeutsame Grundsätze und Bedingungen.
Der vorliegende Beitrag wendet sich an alle von solchen Entwicklungen beruflich betroffenen Personen, die an den verschiedenen Facetten von damit einhergehenden Entwicklungen interessiert sind.
Agile Retrospektiven: Übungen und Praktiken, die die Motivation und Produktivität von Teams deutlich steigern
Esther Derby, Diana Larsen; Vahlen, 2018
Buchempfehlung
In der Welt der agilen Methoden und Werkzeuge findet sich als Baustein immer wieder das „Ereignis“ der „Retrospektive“. Genau betrachtet macht auch erst die Retrospektive eine Methode agil, denn erst dadurch werden Lernschleifen in einem regelmäßigen und kürzeren Rhythmus institutionalisiert und damit das Anpassungsvermögen an die aktuelle Situation erhöht.
Optimismus oder Hoffnung? Eine Stellungnahme gegen die Bequemlichkeit der Zuversicht
Einst fragte die Tannenmeise ihre Freundin, die Wildtaube: „Sag mir was eine Schneeflocke wiegt.“
„Nicht mehr als ein Nichts“, antwortete die Wildtaube.
„Dann lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen…“, sagte da die Meise.
„Ich saß eines Tages auf einem dicken Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Es schneite nicht heftig, sondern ganz sanft und zart, ohne Schwere. Da ich gerade nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen blieben. Es waren exakt dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-zweiundfünfzig Schneeflocken, die ich zählte. Und als die letzte der dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-dreiundfünfzig Schneeflocken leise und sanft niederfiel, die nicht mehr wog als ein Nichts, brach der starke, dicke Ast der Fichte ab.“ Damit flog die Meise davon.
Die Taube, als Spezialistin für den Frieden, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt ja nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt … ." Quelle: unbekannt
Es wäre interessant zu erfahren, wie häufig ich in den letzten Monaten die mittlerweile zum Kalenderspruch verkommene Weisheit, die „Krise möglichst als Chance zu verstehen“, hören oder lesen konnte.
Wenn die „Normalität“ zur Dystopie wird. Anmerkungen zu bereits erkennbaren und möglichen Auswirkungen der Corona-Krise
Am 7. Jänner 2020 fordert Chinas Präsident Xi Jinping im Politbüro der Kommunistischen Partei, eine Epidemie zu verhindern, am 9. Jänner stirbt der erste Corona-Patient. In den ersten Reaktionen wird im typischen Modus autoritär verfasster Systeme versucht die drohende Gefahr zu bagatellisieren bzw. zu vertuschen. Die breite Öffentlichkeit erfährt erst einige Tage später von der drohenden Gefahr und wird dann gleich mit dem Aufruf zum „Volkskrieg“ konfrontiert. Am 11. Jänner wird die 11-Millionen-Stadt Wuhan abgeriegelt. Die weitere, schließlich weltumspannende Entwicklung ist bekannt und führt letztendlich dazu, dass am 11. März Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generalsekretär der WHO, Covid-19 zur Pandemie erklärt.
In der Folge ergibt eine politische Entscheidung nach der anderen in historisch seltener Direktheit, existenzielle Eingriffe in die konkrete Alltagsgestaltung von Personen.
Flugversuche - Wie ich meine persönlichen Vögel zum Fliegen bringe
Buchrezension
Für Sie gelesen: „Flugversuche - Wie ich meine persönlichen Vögel zum Fliegen bringe“ von Georg Wögerbauer (Orac, 2020)
Das Buch ist soeben erschienen. Sie finden beiliegend den Link zu einer – corona-bedingt - etwas anderen Buchpräsentation. Sie steht geradezu symbolisch für den Titel.
Georg Wögerbauer spielt in diesem Buch mit der Metapher „Du hast ja einen Vogel“ oder „ich hab‘ einen Vogel“.
Intelligenter Scheitern - 20 verführerische Fallen auf dem Weg zum agilen Unternehmen
Buchempfehlung
Hiermit möchten wir gerne auf eine empfehlenswerte Neuerscheinung (am 28.4.2020) aus der "agilen Welt“ hinweisen: "Intelligenter Scheitern - 20 verführerische Fallen auf dem Weg zum agilen Unternehmen“ von Thomas Spielhofer (Düsseldorf, Handelsblatt Fachmedien, 2020).
Braucht es noch ein neues Buch über Agilität und Selbstorganisation?
NEIN-Sagen: Eine Vorbedingung selbstbestimmten Handelns?! - Hinweise auf hilfreiche Grenzen der Gefälligkeit
„So mancher meint, ein gutes Herz zu haben, und hat nur schwache Nerven." (Marie v. Ebner-Eschenbach)
Mit übler Laune und ohne jede Freude erledigt Manfred als Teamleiter die übernommene Aufgabe. Weder hat er sich vorstellen können, welche Folgewirkungen die mit „sanftem Druck“ erzwungene Zusage hat, ein angeblich ohnehin nur „knapp und schlicht“ benötigtes Protokoll des vergangenen Teamleiterworkshops zu verfassen, noch war ihm klar, dass es zudem eine nur äußerst knapp bemessene Frist gibt, die unliebsame Aufgabe zu erledigen.
Umfrage: Was bedeutet für Sie / für Dich "Kritik"? - Mit dem Notizblock unterwegs...
... im Rahmen von TAO-Seminaren, Workshops und anderen Begegnungsstätten (ergänzt durch einige Zitate):
„Kritik ist (bei ernsthaften Auseinandersetzungen) der Versuch das Eigene gegen das Andere abzugrenzen.“ (Sozialpädagogin, 56)
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„Immer wieder die Nachfrage: Wem bringt das eigentlich genau was?“ (Betriebswirt, 61)
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„Kritik ist ein Wort.“ (Student, 21)
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Das gelungene Kritikgespräch. Oder: Wie der Fehler zum Vater der Entwicklung wird.
Fehlleistungen anzusprechen, Kritik zu üben oder Abweichungen aufzudecken: Es gibt wenig Führungsaufgaben, die gleichzeitig so unbeliebt wie wichtig sind. Wenn Kontrolle im Sinne eines transparenten Soll-Ist-Vergleichs zu Recht geradezu als ein Wesensmerkmal der Führungsfunktion gilt[1], dann wird das Kritikgespräch zu einem der wesentlichsten Instrumente professionellen Managements.
Kompliziert? Komplex? Oder schon chaotisch? - Das "Cynefin Framework" als Orientierungshilfe für Führungskräfte
"Die meisten Probleme entstehen bei ihrer Lösung." Leonardo da Vinci
Die Rede von der zunehmenden „Komplexität“, des immer „komplizierteren“ Arbeitsalltags, der ständig steigenden Veränderungsdynamik, den nicht mehr überschaubaren Umwelten von Organisationen, ist allgegenwärtig. Meist findet sich schon im Vorwort so gut wie jeder Publikation im Kontext der Managementlehre die „gestiegene Komplexität“ als die größte Herausforderung für Führungskräfte. Es mehren sich Aussagen, dass die wirtschaftliche Gesamtsituation in den entwickelten Industrienationen ein Ausmaß an „Dynaxität“[1] erreicht hat, für das die bio-psycho-soziale Grundausstattung der davon besonders betroffenen Menschen schlichtweg nicht geschaffen scheint.
Die "Stimmung" - eine unterschätzte Seinsweise?! - Eine Buchbesprechung mit Assoziationen
„Unsere Stimmung verleiht allen Gaben des Glücks ihren Wert." François VI. Duc de La Rochefoucauld
Will man verstehen, wie Gesellschaft und Politik funktioniert, dann sollte man auch über die Macht von (kollektiven) Stimmungen Bescheid wissen. Diese These von Heinz Bude [(2016): „Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen.", München (Hanser)] kann wohl gerade heute Geltung beanspruchen. Ist hier doch ein weitreichender Erklärungsansatz für solche Phänomene gefunden wie der verstörende Erfolg von Populisten und simpelster Wahlslogans, unsteuerbare Dynamiken im Finanzmarktsektor, wiederholte politische Mehrheiten für eine Politik gegen die Interessen der eigenen Wähler und Wählerinnen, das Verharren in Selbstbestätigungsmilieus und die damit verbundene Diskurs- und Wahrheitskrise, historisch spezifische Konfliktlinien zwischen den Generationen als Kohorteneffekt oder die wechselnden Formen gesellschaftlichen Umgangs mit flüchtenden Menschen.
Managing Diversity - Verschiedenheit ist nicht gleich Ungleichheit
Verschiedene Toleranzkonzeptionen und die Bedeutung von Anerkennung
Der „Mainstream“ gängiger Rhetorik in Hinsicht auf „Diversität“ ist im Kontext von „Organisation“ und „Führung“ klar: Globalisierung, der fortdauernde (und mühevolle) Prozess der europäischen Integration, die enormen Herausforderungen rund um Migrationsbewegungen und nicht zuletzt der demographische Wandel bringen mit sich, dass sich tatsächlich niemand mehr den Problemstellungen und Chancen(!) zunehmender Diversität in allen Lebensbereichen verschließen kann.
Zur fundamentalen Bedeutung der "Gruppe" als soziale Form
Orientierungshilfen und Thesen zum Arbeitsfeld „Gruppenleitung“
„Der Mensch wird am Du zum Ich.“ (Martin Buber)
Es scheint so evident, dass man es vermutlich nicht näher ausführen muss: Die Gruppe ist eine Grundform des sozialen Lebens, die unter den verschiedenen sozialen Gebilden, die sich im Verlauf der Menschheitsgeschichte entwickelt haben, eine herausragende Stelle einnimmt. Sie ist auch die verbreitetste Form des sozialen Verbunds; jeder Mensch gehört in der Regel verschiedenen sozialen Gruppen an, wie bspw. Familie, Freundeskreis, Arbeitsteams, politischen Verbänden oder jede spezifische Form von Freizeitgruppen.
Interview mit Barbara Strauch zum Thema Soziokratie
Barbara Strauch ist ursprünglich Hochbau-Ingenieurin, im zweiten Bildungsweg seit 1994 Diplomierte Sozialarbeiterin, 17 Jahre bei pro mente OÖ im Sozialmanagement tätig. Von dort hat sie viel Führungs- und Moderationserfahrung mitgebracht, bevor sie sich 2009 mit ihrer Ökodorf-GmbH selbstständig gemacht hat.
"Heimatlosigkeit" - eine gefährliche Gemeinsamkeit!?
„Wo gehöre ich hin? Weg von hier!“ (Peter Handke)
Nicht nur die so ungewöhnlich lange Wahlauseinandersetzung zur österreichischen Bundespräsidentschaft brachte - wieder einmal - einen Begriff in den Fokus der Öffentlichkeit, der wohl zu den schwierigsten gehört, den die deutsche Sprache zu bieten hat: „Heimat“. Lässt man die vergangenen Werbesujets der verschiedensten Politparteien Revue passieren, findet man in tatsächlich allen politischen Epochen und bei den unterschiedlichsten politischen Parteien kaum ein anderes Wort so prominent vor.
Irgendwann kommt nie - Entscheidung zur Lebendigkeit
Buchrezension
Autoren: Georg Wögerbauer, Hans Wögerbauer, Orac Verlag, 2015
Irgendwann,…“rufen wir uns zusammen“, „treffen wir uns mal“, „vielleicht hast du mal Zeit“, „unternehmen wir doch mal was gemeinsam“ – die Liste der „Irgendwann“-Vorhaben kann unendlich fortgesetzt werden. Wer kennt diese Versprechungen nicht,
Selbstausbeutung als "Freiheit?" Oder: Erklärungen zur "Müdigkeitsgesellschaft".
Buchbesprechung des Essaybandes von Byung-Chul Han:
Psychopolitik - Neoliberalismus und die neuen Machttechniken, Byung-Chul Han, Fischer Verlage, 2015
Schon in seinem mittlerweile einigermaßen bekannt gewordenen Buch „Müdigkeitsgesellschaft“ (1) fokussierte der gesellschaftskritische Philosoph Byung-Chul Han Sozialpathologien, die sich sowohl als gesellschaftliche oder gar globale Krisen wie auch als individuelle Störungen manifestieren. Die zunehmende Überforderung
Innovation - Nachlese des Vortrags von Leo Baumfeld
Am 17. Mai dieses Jahres sprach Leo Baumfeld über die organisatorischen und mentalen Rahmenbedingungen von Innovation.
"Killerphrasen" und "schwarze Rhetorik" im Alltag. Strategien und Interventionen bei mangelnder Argumentationsintegrität.
Wer das Denken nicht attackieren kann, attackiert den Denkenden. (A. Heller)
Im Laufe einer sich zuspitzenden Auseinandersetzung im Projektteam, meint Mitarbeiter X: „Ich bin mir sicher, dass ständig wiederholte Pauschalargumente in unserer Situation überhaupt nichts bringen. Das sind ja alles nur Behauptungen. Aber es ist halt immer schwierig, wenn man auf sehr unterschiedlichem inhaltlichen Niveau diskutieren muss.“
Punktgenau funktionieren im Höchstleistungsbereich
Eine Nachlese zum Vortrag von Dr. Rainer Holzinger
Im Rahmen der TAO Akademie hielt MMag. Dr. Rainer Holzinger, Dozent an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, einen Vortrag über die Fähigkeiten von Spitzensportler/inne/n und Weltklasse-Künstler/inne/n, eine Top Leistung genau zum Zeitpunkt des Wettkampfes oder der Aufführung zu erbringen.
Laterale Führung - "Alter Wein in neuen Schläuchen?" oder zeitgemäße Ergänzung klassischer Führung
Klassische Führung im Sinne von „disziplinarischem Vorgesetzten-Sein“, das seine organisatorische Legitimität aus hierarchischen Strukturen bezieht, kann – so scheint es immer mehr - dem steigenden Bedarf von Steuerung bzw. gezielter Einflussnahme in modernen Unternehmen nicht mehr alleine gerecht werden. Ansteigende Komplexität der Aufgabenbereiche, gepaart mit zunehmender Verflachung von Hierarchien (lean management) rücken eine Strukturform zusehends in den Vordergrund, die als „laterale Führung“ bezeichnet wird.
Der spätmoderne Sisyphus: Vom Fortschritt zur ziellosen Fluchtbewegung auf "rutschenden Abhängen"
(Ein bisschen mehr als eine) Buchrezension: Hartmut Rosa: Beschleunigung und Entfremdung. Entwurf einer Kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit. Suhrkamp 2013, 4. Auflage 2014
Beschleunigung und Entfremdung
Wieso erleben wir zunehmend (und in vielerlei Hinsicht) dass die Zeit „knapp“ wird? Wie lässt sich erklären, dass beinahe jede/r darüber klagt, dass die Zeit „davon läuft“, obwohl doch gleichzeitig technologische Innovationen immer eindrucksvollere Beschleunigungsraten aufweisen und sich mittlerweile schon beinahe alles schneller erledigen lässt?
Gesundes Führen - oder Kraftförderung statt Erschöpfung
Der Begriff „Gesundes Führen“ ist in aller Munde. Die zunehmende Häufigkeit von Burnout-Entwicklungen und psychischen Erkrankungen gerät in Organisationen immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit, weil die Folgen dieser Entwicklungen in der Arbeitswelt immer stärker spürbar werden: kompetente MitarbeiterInnen fallen lange Zeit aus oder verlassen aus gesundheitlichen Gründen das Unternehmen.
Burnout und Achtsamkeit von Michael E. Harrer
Buchrezension
Michael E. Harrer, Klett-cotta, 2013
Dieses Buch kommt gerade zur richtigen Zeit. Es verknüpft laut Klappentext „zwei hochaktuelle Trends: die steigende Häufigkeit von Stress und stressbedingten Erkrankungen bis hin zum Burnout und die zunehmende Sehnsucht nach Entschleunigung“ in einer sehr gelungenen Zusammenfassung von Begriffsklärungen, den wichtigsten Forschungen zu den beiden Themengebieten und der Beschreibung sehr konkreter, im Alltag gut einsetzbarer Übungen.
Manchmal ist ein Glas weder „halb leer“, noch „halb voll“, sondern einfach nur „zu groß“. REFRAMING - Eine zentrale Methode im Kontext von Beratung und Management
„Denken heisst verändern.“
(B. Brecht)
Nicht nur Berater/innen oder „Coaches“, sondern auch Führungskräfte sind mit Problemen anderer konfrontiert:
- Eine Projektleiterin, die zunehmend ratlos ist, weil zwei Mitglieder in ihrem Team immer wieder in Streit geraten und damit den Fortschritt gefährden,
- die Assistentin, die darüber klagt, dass sich manche Mitarbeiter wiederholt respektlos verhalten,
- der Mitarbeiter, der sich in seiner Arbeit blockiert erlebt, weil sein Kollege so „starrköpfig“ ist,…