MARKIERUNGEN – ÜBER AUTORITÄT, FREIHEIT UND VERANTWORTUNG IN DER PANDEMIE

Walter Schlögl

(*) erschienen in Zeitschrift „Supervison. Mensch-Arbeit-Organisation“ Heft 4/2022, (Jg. 40): Orientierungslauf – Autorität heute. Gießen (Psychosozial-Verlag), S.44-45;

Viele konnten es in Prä-Covid-Zeiten schon nicht mehr hören, das Gerede vom Schwinden oder gar Verschwinden von Autoritäten, vom Verlust tradierter Bezugssysteme, von den auf der Zeitachse sich enorm verdichtenden Anforderungen das emergierende Vakuum wieder mit etwas Gehaltvollem füllen zu müssen, um einem unkontrollierten, breitflächigen gesellschaftlichen Driftprozess zumindest eine Richtung zu geben, die sich weniger nach Chaos und Unordnung anfühlt. Und jetzt? Wir leben bekanntlich nicht mehr in Prä-Covid-Zeiten, nach Meinung vieler Expert:innen aber auch noch nicht im Post-Covid-Zeitalter, eine Benennung übrigens, die sich vermutlich nicht durchsetzen wird, suggeriert sie doch so etwas wie ein trennscharfes Ende eines vielschichtigen, tiefgreifenden Prozesses – um es pointiert auszudrücken: Nach-Covid ist eben nicht Vor-Covid!

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