OPTIMISMUS ODER HOFFNUNG? EINE STELLUNGNAHME GEGEN DIE BEQUEMLICHKEIT DER ZUVERSICHT.
Einst fragte die Tannenmeise ihre Freundin, die Wildtaube: „Sag mir was eine Schneeflocke wiegt.“
„Nicht mehr als ein Nichts“, antwortete die Wildtaube.
„Dann lass mich dir eine kleine Geschichte erzählen…“, sagte da die Meise.
„Ich saß eines Tages auf einem dicken Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Es schneite nicht heftig, sondern ganz sanft und zart, ohne Schwere. Da ich gerade nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen blieben. Es waren exakt dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-zweiundfünfzig Schneeflocken, die ich zählte. Und als die letzte der dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-dreiundfünfzig Schneeflocken leise und sanft niederfiel, die nicht mehr wog als ein Nichts, brach der starke, dicke Ast der Fichte ab.“ Damit flog die Meise davon.pixabay forest
Die Taube, als Spezialistin für den Frieden, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: „Vielleicht fehlt ja nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt … .“ Quelle: unbekannt
Es wäre interessant zu erfahren, wie häufig ich in den letzten Monaten die mittlerweile zum Kalenderspruch verkommene Weisheit, die „Krise möglichst als Chance zu verstehen“, hören oder lesen konnte.