WENN DIE „NORMALITÄT“ ZUR DYSTOPIE WIRD. ANMERKUNGEN ZU ERKENNBAREN UND MÖGLICHEN AUSWIRKUNGEN DER CORONA-KRISE.

Peter Frenzel

Am 7. Jänner 2020 fordert Chinas Präsident Xi Jinping im Politbüro der Kommunistischen Partei, eine Epidemie zu verhindern, am 9. Jänner stirbt der erste Corona-Patient. In den ersten Reaktionen wird im typischen Modus autoritär verfasster Systeme versucht die drohende Gefahr zu bagatellisieren bzw. zu vertuschen. Die breite Öffentlichkeit erfährt erst einige Tage später von der drohenden Gefahr und wird dann gleich mit dem Aufruf zum „Volkskrieg“ konfrontiert. Am 11. Jänner wird die 11-Millionen-Stadt Wuhan abgeriegelt. Die weitere, schließlich weltumspannende Entwicklung ist bekannt und führt letztendlich dazu, dass am 11. März Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Generalsekretär der WHO, Covid-19 zur Pandemie erklärt.

In der Folge ergibt eine politische Entscheidung nach der anderen in historisch seltener Direktheit, existenzielle Eingriffe in die konkrete Alltagsgestaltung von Personen.

Politik hat immer schon über Lebensläufe von Menschen im höchsten Maße mitentschieden; …